Upload und OpenVPN über Hybrid-Verbindung schwankend

      Upload und OpenVPN über Hybrid-Verbindung schwankend

      Hallo, ich habe meinen Post aus dem anderen Thema herausgelöst und aktualisiert.

      Meine Frage/Problem: Und zwar schwankt der Upload bei mir immer von ca. 1400 Kbyte/s zu 150 Kbyte/s und zurück. Ich vermute, dass LTE zugeschaltet und wieder abgeschaltet wird. Testen tue ich den Upload z.B. mit

      Quellcode

      1. curl -T speedtest.zip speedtest.tele2.net/upload/


      Außerdem betreibe ich einen OpenVPN-Server am Standort, der einen Tunnel zu einem zweiten Standort aufbaut. Auch die Übertragung über diese Verbindung oszilliert hoch und runter (im Upload zum entfernten Server). Mein Anschluss ist ein DSL 3,5/2 Mbit Download/Upload mit Hybrid Speedoption M (800 Mzh, 50/10 Down/Up). Die LTE-Verbindung ist über eine externe Antenne recht stabil auf (RSRP -84, RSRQ -6). Die Zelle ist nicht besondern ausgelastet, jedenfalls nicht morgens und mittags. Ich komme gut auf 50 MBit Down und 10-11 Up laut Speedtest.net und ähnliche. Der Speedport ist laut Anleitung lubensky.de/hybrid/ eingerichtet und liefert nur die Leitung für eine Fritzbox 7490, die als Router arbeitet und Telefonie bereitstellt. OpenVPN läuft auf einem PC als Server.

      Die physische Verbindung kann ich nicht besser gestalten (DSL/LTE), aber evtl. kann mir der Upload-SOAP-Wert helfen? Oder kann ich den Speedport zwingen, die DSL-Leitung langsamer zu synchronisieren und so die Fehlerzahl zu verringern? Telnet-Zugang habe ich schon. Der QueueSKB-Wert ist schon 4800 und der Download ist ganz passabel, eben je nach Auslastung der Zelle. Aber der Upload hakt, und besondern für den VPN-Tunnel ärgert es mich, denn ich kann den schnelleren LTE-Upload gut für die Arbeit gebrauchen. Als Anhang habe ich die DSL- und LTE-Werte seit dem Neustart des Speedports gestern Mittag (also ca. 24 h) beigefügt.

      Was kann ich noch tun?

      danke, petertosh
      Bilder
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „petertosh“ ()

      Moin @petertosh!

      petertosh schrieb:

      Die physische Verbindung kann ich nicht besser gestalten (DSL/LTE)

      petertosh schrieb:

      oder kann ich den Speedport zwingen, die DSL-Leitung langsamer zu synchronisieren und so die Fehlerzahl zu verringern?

      Beides geht... indem Du den SNRM (Signal-Noise-Ratio-Margin) der DSL-Verbindung anhebst.
      Bis zu einem gewissen Grad wird dabei nur die Leitung fehlerfreier, ab einem gewissen Grad erzwingt man damit einen niedrigeren Sync, weil der SPH es sonst eben nicht schafft, den gewünschten SNRM einzuhalten.

      Der erste Teil ist für Dich eventuell interessant - weniger Fehler sind beim Bonding immer gut.
      Der zweite Teil eher nicht, weil meist nur der Download Sync sinkt, es Dir aber um den Upload geht.

      Eine Möglichkeit Dein Ziel zu erreichen, wäre den DSL-Tunnel zu brechen, aber das hab' ich ja schon an anderer Stelle erklärt.

      Die andere wäre, den Uplink-SOAP zu verschieben - das geht mit folgendem Befehl:

      Quellcode

      1. tc filter change dev gre1 parent 1:0 protocol all pref 49152 handle 0x200000/0x200000 fw flowid 1:16 action police rate 418kbit burst 17556b ok action mirred egress redirect dev gre2
      Das setzt den Uplink-SOAP auf 418kbit mit 17556byte Puffer... (Verhältnis ist: 418*42=17556)

      mfg, emkay
      Hallo emkay! Vielen Dank für die schnelle Antwort. Gestern hatte ich versucht den DSL-Tunnel zu brechen, aber das ging irgendwie schief, so dass ich kein Internet hatte (evtl. lag es an den Einstellungen und das eine FB hinter dem SPH ist). Danach habe ich rebootet und seitdem läuft alles normal. Das brechen des Tunnels möchte ich eigentlich vermeiden, denn ich bin meist nicht vor Ort beim SPH und wenn das Internet nicht korrekt funktioniert, komme ich auch über VPN nicht ran. Müsste extra hinfahren etc...

      Den Uplink-SOAP-Befehl werde ich versuchen. Ich vermute er gilt bis zum Neustart des SPH?

      Wie kann ich den SNRM Tunen? Bei der Fritzbox habe ich das schon seit Jahren getan, aber beim SPH? ;) EDIT: vermutlich wie in diesem Post: Speedport Hybrid / Auswertung Syslog

      Also: xdslcmd start --mod dlt2epvm --bitswap on --sra on --phyReXmt 0 --sesdrop on --snr 300. Ich versuch's...

      Danke, falls ich Erfolg habe werde ich berichten!

      mfg petertosh

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „petertosh“ ()

      petertosh schrieb:

      Den Uplink-SOAP-Befehl werde ich versuchen. Ich vermute er gilt bis zum Neustart des SPH?
      Jupp - gilt bis zum Neustart. Wenn Du sicher bist, kann man's dann in einem Startscript unterbringen.

      petertosh schrieb:

      Wie kann ich den SNRM Tunen? Bei der Fritzbox habe ich das schon seit Jahren getan, aber beim SPH? EDIT: vermutlich wie in diesem Post: Speedport Hybrid / Auswertung Syslog

      Also: xdslcmd start --mod dlt2epvm --bitswap on --sra on --phyReXmt 0 --sesdrop on --snr 300. Ich versuch's...
      Exakt - aber arbeite Dich an besten langsam hoch, erstmal so 200... denn ist der Wert zu hoch, bekommst Du keinen Sync mehr. (geht aber nix kaputt und gilt auch nur bis zum nächsten Sync/Reboot) -- nicht erschrecken, der Befehl löst immer einen ReSync aus ;)

      mfg, emkay
      Wow, es funktioniert! Der reine Upload vom PC zu speedtest.tele2.net schwankt jetzt nur noch zw. ca. 600/800-1100 Kbyte/s, was man vermutlich dem shared medium LTE zuschreiben muss. Der Upload über OpenVPN schwankt zwar noch immer leicht, aber stabilisiert sich bei ca. 500-600 KByte/s was für mich schon eine deutliche Verbesserung ist. Verändert habe ich:

      1. DSL-SNRM auf 325 gesetzt.
      2. Den Uplink-SOAP wie oben beschrieben verschoben.

      Letzte Frage, auch der Wert für SOAP bleibt hoffentlich bis zum nächten Reboot aktiv? Oder Resync? Beides sollte bei mir recht selten sein. Ich habe aktuell keinen Stick dran und möchte mir nach Möglichkeit permanente Skripte auf dem SPH sparen.

      Ein Tip von mir, auch wenn ich nicht weiß, unter welchen Bedingungen genau er hilfreich ist. Bei meinen OpenVPN-Experimenten habe ich festgestellt, dass bei mir OpenVPN mit den Standardeinstellungen das Zuschalten des LTE-Tunnels nicht auslöst, oder selbst die Geschwindigkeit auf DSL-Niveau herunter regelt. Beim Experimentieren mit den MTU-Werten habe ich dann festgestellt, dass bei meiner Leitung und Konfiguration ich manuell den MTU-Wert für OpenVPN setzen muss, damit überhaupt schneller als mit dem reinen DSL-Upload übertragen werden kann. Folgende Einstellungen habe ich in meiner OpenVPN-Konfig u.a. gesetzt:

      Quellcode

      1. dev tun
      2. tun-mtu 1412
      3. fragment 1300
      4. mssfix


      Damit erreiche ich jetzt wie oben beschrieben immerhin 500-600 KByte/s im Upload.

      Danke an emkay und allen, die in diesem und anderen Foren (OK) helfen!

      petertosh

      petertosh schrieb:

      Letzte Frage, auch der Wert für SOAP bleibt hoffentlich bis zum nächten Reboot aktiv? Oder Resync?
      Bleibt beides bis zum ReSync (oder Reboot - je nachdem was als erstes kommt)

      Das das VPN den LTE-Upload nicht auslöst, ist mir auch schon aufgefallen...
      OpenVPN sagt im MTU-Test, das meine Verbindung die üblichen 1573 nicht schafft, sondern nur 1373 - damit sollte der fragment-Wert von Dir passen. Denn Rest hab' ich aber auch noch nicht komplett durchgetestet...
      (das Problem ist im Grunde normal, weil man einen VPN-Tunnel durch einen GRE-Tunnel schiebt - durch die jeweiligen Header wird's eng)

      mfg, emkay
      Hmm, also das Verschieben des Uplink-SOAP wird öfter wieder resettet. Laut Syslog vom Speedport findet aber kein resync oder reboot statt. Das einzige Auffällige im Syslog ist, dass der Speedport neue IPV6 Prefixe bekommt, von Zeit zu Zeit. Warum? Keine Ahnung.

      Ich werde demnächst den Bootstrap einrichten. Welche Befehl/Skript bräuchte ich um den Uplink-SOAP regelmäßig wieder zu setzen?

      Danke im Voraus!

      mfg, petertosh
      Moin @petertosh!

      Gut möglich, das der SPH den Upload-SOAP nachregelt.
      Die IPv6 kann sich auch durch die Datenschutzeinstellung des SPHs verändern.

      Entweder brauchst Du dann einen Hintergrund-Dienst, welcher den Filter regelmäßig erneuert - oder eine Wrapper um xdslcmd, der in Bezug auf den Upload-Sync lügt -- dann setzt der SPH den UP-SOAP selbstständig niedriger...

      Für einen solchen Wrapper brauchst Du mindestens Telnet - für den Hintergrund-Dienst besser auch BootStrap.

      mfg, emkay
      Moin emkay,

      ich habe das mit dem SOAP aktuell mit folgendem Eintrag in der bootstrap_init.sh gelöst:

      Quellcode

      1. ​while : ; do tc filter change dev gre1 parent 1:0 protocol all pref 49152 handle 0x200000/0x200000 fw flowid 1:16 action police rate 418kbit burst 17556b ok action mirred egress redirect dev gre2 ; sleep 10 ; done &


      Mir ist aufgefallen, dass Resyncs auch ohne Neustart des SPH stattfinden, auch bei einer guten und stabilen Leitung. Ich hatte vor Tagen den SNR angehoben, was zu niedrigerem Sync geführt hatte, was mir aber egal war. Jetzt ist der Sync wieder voll. Jetzt könnte ich den Befehl zum SNR-Anheben auch in die bootstrap_init.sh reinschreiben, das würde aber nur bei einem Neustart greifen. Und stündliche Zwangsresyncs sind auch nicht sinnvoll. Könnte man den SNR überwachen und bei stärkerem Sinken wieder einen Resync mit höherem Ziel-SNR automatisiert durchführen?

      Die angepinnten Anleitung sind übrigens spitze, danke!

      Alles Gute, petertosh
      Moin @petertosh!

      Vollständige Resyncs sollten eigentlich im normalen Betrieb nicht vorkommen - aber der Sync kann schwanken.

      Normalerweise ist beim SPH sowohl SRA als auch Bitswap aktiviert. SRA regelt den Sync im laufendem Betrieb nach wenn nötig, Bitswap verteilt die Datenbits einer als gestört aufgefallenen Frequenz auf andere Frequenzbänder um.

      Beides zusammen sorgt dafür, daß der SPH nicht bei jeder Störung gleich komplett neu syncen muß, aber der Sync schwankt leicht.
      Sind allerdings die Störungen zu stark, oder einfach keine freien Bereiche zum Umverteilen von Bits mehr vorhanden - löst der SPH einen vollen ReSync aus.

      Im Grunde kann sowohl ein zu hoher SNRM (keine freien Freuenzen über) als auch ein zu niedriger SNRM (zu viele Störungen) dazu führen, daß der SPH ab und an einen vollständigen ReSync braucht. Oder eben auch, wenn Deine Leitung einfach gestört ist.

      Die Grundanleitung für den SNRM setzt den SNRM ja im xdslcmd-Wrapper - also genau in dem Befehl, den der SPH zum Syncen/ReSyncen nutzt - und wird deshalb automatisch immer dann aktiv, wenn der SPH den Sync verändert.
      Einmal gesetzt, gilt der jeweilige SNRM bis zum nächsten Resync - kann der SNRM nicht gehalten werden, ist genau das ein Grund für das NeuSyncen... (aber wenn Du den Wert von Hand und nicht durch einen Wrapper gesetzt hast - weiß der SPH beim ReSync nichts davon)

      Im Grunde bedeutet das: ja, Du könntest den SNRM überwachen - aber das macht der SPH eh.
      Du mußt nur dafür sorgen, daß er beim ReSync nicht vergessen hat, welchen SNRM Du haben willst :D

      mfg, emkay
      Moin @eMKay77!

      mal wieder kompetente Hilfe, danke ;)

      Ob der SPH echte Resyncs hinlegt, weiß ich nicht, mir war nur aufgefallen, dass der SNR wieder niedriger war und der Sync auf volle 3,5 MBit. Dank einer Forumsuche nach wrapper bin ich auf deinen Post zum Thema gestoßen: Speedport Hybrid / Auswertung Syslog

      Somit wäre das geklärt und der SPH läuft endlich ungefähr so, wie er sollte ;)

      beste Grüße, petertosh
      Ein frohes und gesundes Neues! Kleiner Nachtrag: Entweder liegt es an OpenVPN 2.4.0 oder an Änderungen im Telekom-Netz aber ich erreiche jetzt mit der oben geschilderten Konfiguration (SPH FW V2 + Scripte) relativ stabil 700-1000 kbyte/s über VPN, d.h. im Hybrid-Upload. Somit ist Hybrid tatsächlich eine brauchbare Alternative in ländlichen Regionen.