Sichtweisen zu GPL

      Mal ganz davon ab - das Kernel-Devs recht seltsame Gesellen sind... ;)

      Man muß solche Prozesse nicht gut finden - perfekt wäre, wenn sie gar nicht notwendig wären, weil sich auch die großen Unternehmen daran halten, und teilen...
      (und im Artikel geht's auch eher darum, daß Reden besser als Klagen ist)

      Wenn Du aber als Entwickler, immer damit rechnen mußt, daß andere deine Arbeit gewinnbringend vermarkten - ohne daß sie sich 'offen' an der Weiterentwicklung beteiligen (geben & nehmen), dann schreckt das ab.
      Und damit nicht zu Viele abgeschreckt werden - und die Bewegung stirbt - denken eben Manche, man müsste die Einhaltung der Regeln erzwingen.
      (streng genommen machen allerdings Regeln, die man nicht erzwingen will/kann keinen rationalen Sinn...)

      Ich selbst finde die Ideen hinter (L)GPL eigentlich gut - Wissen aus Wissen schaffen.

      Oft allerdings ist es eher so:
      Du verschenkst deine Arbeit / dein KnowHow - unter der einzigen Voraussetzung, daß Du sehen darfst, was die anderen daraus machen - und Du auch deren Arbeit / KnowHow nutzen darfst.
      Die halten sich aber nicht dran, verdienen gut an deiner Arbeit und Du gehst leer aus...

      Und wenn die 'großen' sich einfach an die Lizenzen halten würden, müsste niemand klagen. Es gibt ja nunmal Unternehmen, die selbst nachdem man mit ihnen geredet hat, und danach geklagt, und nachdem empfindliche Strafen verhängt wurden - sich trotzdem nicht an die Lizenzen gebunden fühlen...

      Nur mal so zum Nachdenken... ;)

      mfg, emkay
      Man darf auch nicht übersehen, von wem die Aussage kommt:
      Torvalds ist längst 'auf der anderen Seite' - für ihn ist der (wirtschaftliche) Erfolg von Linux jetzt wichtiger als die Prinzipien.
      (L)GPL ist da unbequem (wer mal drauf achtet, wie teilweise mit technischen Tricks juristische Probleme zB. beim Einbinden von closed-source Treibern umgangen werden, weiß das ;) ).

      Aber ohne solche Lizenzen würden viele gar nicht mitmachen - und Linux wär' längst nicht soweit, wie jetzt. (manche Entwickler dürfen 'gerade so' an opensource mitarbeiten, alles andere neben dem Job ist untersagt...)

      Wenn Torvalds es will, kann er ja gern eine andere Lizenz nutzen - aber es anderen ab zu sprechen, ihre Rechte durchzusetzen - da lehnt er sich zu weit aus dem Fenster...

      Er hat allerdings in soweit Recht, als das Reden besser als Klagen ist.
      Zumindest, wenn der Gesprächspartner verständig ist.

      Manche sind's aber nicht: laut LaForge hat die Telekom zB. schon ordentlich zahlen müssen wegen solchen Lizenzverstößen - gelernt haben sie nichts.
      (oder es stört sie halt nich weiter...)

      mfg, emkay